In der Welt der Pferdefotografie gibt es ein unausgesprochenes Gesetz dafür, dass jedes Pferd eine Seele besitzt, einen Geist, der mit der Schönheit und Anmut der Natur in Einklang steht. Als Pferdefotografin ist es mein Ziel, diese Seele einzufangen, die jedes Pferd einzigartig und atemberaubend macht. Lasst uns uns auf eine Reise in das Reich der Pferdefotografie gehen und die die Seele des Pferdes durch die Linse enthüllen.
Der seelenvolle Blick: Ein Fenster zur Seele des Pferdes
Pferde besitzen die unvergleichliche Fähigkeit, Gefühle und Gedanken durch ihre Augen zu vermitteln. Der seelenvolle Blick eines Pferdes kann viel über sein Temperament, seine Persönlichkeit und seine momentane Verfassung verraten. Wenn man das wundervolle Wesen eines Pferdes fotografieren möchte, ist die Konzentration auf die Augen von größter Bedeutung.
Augenkontakt und Verbindung:
Der erste Schritt um die Seele zu erreichen, ist der Aufbau einer Verbindung zum Pferd. Nimm dir Zeit für das Pferd, damit es sich in deiner Gegenwart wohl fühlt. Gehe sanft auf das Pferd ein und stelle sicher, dass es sich Dir auch in der Kürze der Zeit schon ein wenig vertraut. Sprich mit dem Pferd, erkläre ihm, was du vor hast, was du schön an ihm findest. Das kannst du auch in Gedanken transportieren … und wenn sie dann in die Kamera schauen, erzählen die Augen eine Geschichte, schau genau hin. Versuche jetzt diese tiefe, emotionale Verbindung einzufangen. Das Wichtigste hierbei ist aber immer: lass dir Zeit und alles geschieht im Tempo den Pferdes.
Mit Licht wird es noch schöner:
Weiches, natürliches Licht kann die Tiefe und die Emotionen in den Augen eines Pferdes hervorheben. Vor allem eine Reflexion z.B. durch einen goldenen Reflektor oder die Sonne gibt dem Auge eine besondere Lebendigkeit und Tiefe. In den goldenen Stunden, wie bei Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang, ist das Licht sanft und golden, was ein warmes, gefühlvolles Leuchten erzeugt. Nutze dieses zauberhafte Licht, um die Augen des Pferdes zu beleuchten und den Ausdruck darin zu betonen.
Der anmutige Tanz: Die Eleganz der Bewegung einfangen
Pferde besitzen eine einzigartige Anmut in ihren Bewegungen, ein Tanz, der Freiheit und Kraft symbolisiert. Das Fotografieren dieser kraftvollen Bewegungen erfordert ein Verständnis für ihren Rhythmus und ein gutes Auge für das richtige Timing.
Wehende Mähne und Schweif:
Warte auf die Momente, in denen das Pferd in Bewegung ist und seine Mähne und sein Schweif elegant im Wind wehen. Das geschieht am Einfachsten im Freilauf und hier im Galopp. Halte diese schnellen Momente fest, um mit den Bildern die Energie und Freiheit des Pferdes zu vermitteln. Hierbei musst du ein wenig üben, um die richtige Phase den Pferdes festzuhalten. Das Pferd sollte bergauf galoppieren, gerne leicht schräg vor Dir und die Hinterbeine sollten perfekt unterfußen und die Vorderbeine vorgreifen. Nur dann kannst du mit nur einem Foto Kraft und Eleganz des Pferdes perfekt einfangen. Keine Angst … Übung macht den Meister!
Silhouetten und Sonnenuntergang:
Verwende Silhouetten vor dem Hintergrund der untergehenden Sonne. Halte das Pferd möglichst seitlich auf einer Bergkuppel, so dass nichts den Horizont und die Farbenvielfalt des Sonnenuntergangs stört (natürlich geht hier auch der Sonnenaufgang). Die Silhouette wird hierbei durch die warmen Farben der Sonne hervorgehoben und somit die Kraft und Schönheit des Pferdes auf ein Minimum widergespiegelt. Ein steigendes Pferd ist natürlich nochmal etwas ganz besonderes.
Die herzliche Verbindung: Fühle die Verbindung von Mensch und Pferd
Pferde sind nicht nur prächtige Geschöpfe, sondern auch treue Gefährten, die tiefe emotionale Bindungen mit Menschen und Artgenossen eingehen. Diese Bindung und Freundschaft einzufangen, ist ein schöner Weg, um das wundervolle Wesen der Pferde zu vermitteln.
Mensch-Pferd-Bindung:
Fotografiere die Momente echter Zuneigung und des Vertrauens zwischen Mensch und Pferd. Hier geht es nicht darum, höher, schneller, weiter und spektukulärere Bilder zu bekommen … denn diese Interaktionen zwischen Beiden spiegelt die vertraute Verbindung und Liebe wider, die zwischen ihnen besteht.
Gruppendynamik:
Die Herde gemeinsam zu fotografieren ist beeindruckender als alles andere zuvor … diese Dynamik untereinander, die Harmonie und Einheit einer Gruppe von Pferden festzuhalten, ist atemberaubend schön. Ihre sozialen Interaktionen und ihre Zuneigung zueinander sind zutiefst gefühlvoll und berührend und symbolisieren Einigkeit und Stärke. Nichts kann dieser Herde etwas tun. Wer einmal Wildpferde in der freien Natur fotografiert hat, ohne Zwang und im Gras abwartend was passiert, möchte nie wieder etwas anders machen.
Mit jedem Klick der Kamera versuche ich, die tiefgründigen Geschichten und Emotionen, die in diesen kraftvollen Tieren stecken, zu enthüllen. Pferdefotografie ist ein Versuch, ihre Seelen, ihre Geschichten und ihre Schönheit zu verewigen. Mit Geduld, Einfühlungsvermögen und echter Wertschätzung für ihre Anmut können wir Bilder erschaffen, die das Wesen dieser unglaublichen Tiere ehren und ihre Seelen in jedem Bild, das wir aufnehmen, weiterleben lassen.